Warum braucht es eine Gemeinschaftsinitiative
März 2024
Warum braucht es eine Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung demokratischer Zivilgesellschaft in Ostdeutschland?
Demokratie funktioniert nur mit Beteiligung. In Ostdeutschland gibt es viele Menschen, die sich für ein demokratisches Gemeinwesen und ein zugewandtes, respektvolles Miteinander engagieren. Dieses Engagement findet jedoch nicht in verlässlichen Strukturen und oft ohne auskömmliche Finanzierung statt. Menschenfeindliche Tendenzen schwächen zunehmend das bürgerschaftliche Engagement vor Ort. In ersten Landkreisen und Kommunen werden politische Vertreter gewählt, deren Partei offen rechtsradikale und antidemokratische Positionen vertritt. Diese Kräfte gewinnen mehr Einfluss darauf, wie unser Gemeinwesen gestaltet wird. Hinzu kommt, dass zwei Drittel der Menschen im Osten kein Vertrauen in politische Institutionen haben – die Demokratie steht unter Druck.
In dieser Lage gilt es, sich nicht zurückzuziehen. Sondern im Gegenteil das zu tun, was Ostdeutschland stark gemacht hat. Vor Herausforderungen nicht verstecken. Das Momentum nutzen und Lesarten von Bürgergesellschaft anbieten.
Hier setzt Zukunftswege Ost an: Die Gemeinschaftsinitiative möchte das Engagement für ein demokratisches Zusammenleben in Ostdeutschland stärken und dafür möglichst viele Partner aus Stiftungen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik gewinnen.
Es geht um viel. Gemeinsam setzen wir heute die Rahmenbedingungen.
Warum glauben wir, dass das funktionieren kann?
Die Menschen im Osten Deutschlands haben in den vergangenen Jahrzehnten einen Transformationsprozess bewältigt, der sie vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt hat, aber auch Grund zur Zuversicht gibt. Zeiten von Arbeitslosigkeit und Abwanderung liegen hinter ihnen, Herausforderungen sind heute (wie in vielen westlichen Regionen auch) die demografische Struktur und die Anpassung an neue wirtschaftliche, geopolitische und technologische Entwicklungen. Trotz denkbar ungleicher Ausgangsbedingungen ist der Osten zukunfts- und wettbewerbsfähig und in der Lage, innovative Lösungen zu finden und neue Wege einzuschlagen.
Sehr viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern engagieren sich für ein demokratisches Zusammenleben. Die Menschen bringen ihre Erfahrungen und ihr Wissen auch in andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ein. Ganz automatisch vernetzen sie Unternehmen und Unternehmerinnen, die Politik, Kulturschaffende, sie alle teilen Transformationserfahrungen. Gerade in Ostdeutschland haben sich die Wirtschaft und das kulturelle Leben immer wieder erneuert und verändert, wurden Prozesse gestaltet und innovative Wege beschritten.
Was wir tun können: dieses Potenzial für alle nutzbar machen und Erfahrungsaustausch fördern – besonders die Kooperation mit der lokalen Wirtschaft, kleinen und mittelständischen Unternehmen und den ökonomischen Ankern in den Regionen. So bekommt die Zivilgesellschaft die Möglichkeit, mit starker Stimme zu sprechen, Ressourcen regional zu bündeln und sie effektiv einzusetzen.
Was brauchen die demokratischen Akteure?
Aus unserer Sicht vor allem drei Dinge: Sichtbarkeit, Gehör und solidarische Stärkung für ihre Zukunftsentwürfe – auch und vor allem mit Geld. Deshalb setzen wir auf starke Partnerschaften und verlässliche und langfristige Förderungen aus privatem Kapital.